Ferdinand Fürst zu Castell-Castell zeigte sich in seiner Begrüßung erfreut über das rege Interesse der über 20 Teilnehmer bei der Waldbegehung. Insgesamt bewirtschaften der Fürst und seine Familie 4600 Hektar Wald. Das im Jahr 1854 erworbene Revier Lisberg mit 631 ha sei in den Forstkreisen mit seinem modernen zukunftsfähigen Wald sehr bekannt. Bereits in den 90er Jahren wurde hier mit einer Umstrukturierung begonnen.
Forstbetriebsleiter Christoph Arndt schilderte dann anschaulich wie sich das Revier Lisberg in seinem Baumbestand verändert hat. Im Jahr 1963 war der Großteil mit Nadelholz – 25 % Fichte und 65 % Kiefer bepflanzt. Heute hat der Anteil von Laubholz enorm zugenommen, der Fichtenbestand ist auf 10 % und der Kieferbestand auf 42 % zurückgegangen. Großes Ziel sei es, langfristig eine größtmögliche Artenvielfalt zu erhalten, um bei Schädlingsaufkommen, Klimaeinflüssen oder Pilzen Schäden so gering wie möglich zu halten. Dazu sei es auch wichtig, viel Licht auf den Boden zu bringen und bei der Auswahl der Baumarten die Klimaveränderungen und Niederschlagsrückgänge zu berücksichtigen. Der Waldumbau erfolgt möglichst aus Naturverjüngung. Mittlerweile ist auf rund 300 ha eine gesicherte Laubholzverjüngung aus Buche, Eiche, Edellaubholz und Tanne vorhanden. Seltene Baumarten wie Walnuss, Eibe, Kastanie, Wildbirne usw. werden ebenfalls beigemischt. Neben der Waldverjüngung sei auch der passende Wildbestand wichtig. Dazu bedarf es eines toleranten Miteinanders zwischen Förster und Jäger.
Nach einem sehr informativen Vortrag konnten die unterschiedlichen Waldbestände besichtigt werden.
Erster Bürgermeister der Gemeinde Schönbrunn i. Steigerwald, Dirk Friesen, dankte dem Fürsten und dem Revierleiter Christoph Arndt für die Gelegenheit, die Herausforderungen der Waldbewirtschaftung kennenzulernen und freut sich auf ein weiterhin gutes Miteinander.