Der Markt Burgebrach war eine der ersten Gemeinden bayernweit, die mit dem Ausbau der Breitbandversorgung begonnen hat. Derzeit seien im Gemeindegebiet 50 Mbit möglich, je nach Entfernung zu dem jeweiligen Schaltkasten jedoch mindestens 25 Mbit. Erreichbar seien bis zu 200 Mbit. In manchen Bereichen hat die Telekom eigenständig Glasfaser verlegt. Teilweise wurden im Zuge von Tiefbaumaßnahmen bereits Leerrohre für den Glasfaserausbau mitverlegt, so dass dort die Baukosten relativ niedrig gehalten werden können.
Den Istzustand und mögliche Ausbauvarianten zeigte Dipl.-Ing Siegbert Reuther vom Reuther NetConsulting, Bad Staffelstein, auf. Die Glasfaseranbindung biete nicht nur schnelleres Surfen, sie öffne im Zuge der Digitalisierung unverzichtbare Entwicklungsmöglichkeiten in vielen Bereichen. Für die Breitbandförderung sind auf Bundes- und Landesebene verschiedene Programme zu erwarten. Der Fördersatz ist noch nicht bekannt.
Grundlage für die Ausbauentwicklung ist ein Masterplan. 15 % der insgesamt 2400 Hausanschlüsse im Gemeindegebiet sind bereits in Betrieb oder wurden durch die Verlegung von Leerrohren schon gut vorbereitet.
Reuther zeigte vier Varianten zum Ausbau der restlichen 85 % mit den voraussichtlichen Zeitfenstern auf. Er veranschlagte die Kosten für den Ausbau auf insgesamt rund 12 Mio. €. Würde ein Provider (Anbieter) eigenwirtschaftlich den Ausbau durchführen, sei mit einer Fertigstellung im Jahr 2050 zu rechnen. Würde im Kernort ein Provider ausbauen und die Ortsteile mit Förderung ausbauen, könne die Maßnahme bis 2040 umgesetzt werden. Rund 2 Mio. € müsste der Markt dafür in den nächsten 30 Jahren aufwenden. Bei der Variante 3 würde der Markt das Netz im Förderverfahren selbst bauen und dann verkaufen. Mögliche Fertigstellung hierfür nannte Reuther in den Jahren 2040 – 2060. Durch die Nutzung der Förderung würde sich aufgrund der angenommenen 10 Förderchargen mit Auszahlung nach jeweils immer vier Jahren die Fertigstellung in die Länge ziehen. Die Variante 4 sieht den eigenständigen Netzausbau des Marktes vor und eine Verpachtung an den Betreiber. Diese Variante könnte bis 2030 umgesetzt werden, außerdem sei hier auch noch ein Überschuss für den Markt Burgebrach zu erwarten, so Reuther.
Bürgermeister Maciejonczyk meinte, dass mit dieser Variante den Bürgern schnell ein Service geboten werden könnte. „Für die Zukunft erhalten wir Einnahmen, Rücklagen würden in die Zukunft verlagert werden. Heute ist dieses Thema noch nicht entscheidungsreif.“ Siegbert Reuther ist sich abschließend sicher: „Glasfaser in jedes Haus kommt – Kupfer geht“. Er wird nun genauere Berechnungen vornehmen und die Varianten 2 und 4 näher beleuchten. Eine Entscheidung hat der Marktgemeinderat noch nicht getroffen.