Optimale und zukunftsweisende Energiekonzeption für Schulergänzungsbau in Burgebrach

Marktgemeinderat Burgebrach segnet Energiekonzept ab

Der neue Schulhausbau zur Erweiterung des Schulzentrums in Burgebrach soll den Standard „KfW Effizienzgebäude 40 EE“ erreichen. Vor dieser Beschlussfassung des Marktgemeinderates Burgebrach stellten Dipl.-Ing. Steffen Haase und Dipl.-Ing. Jürgen Schrauth vom beauftragten Architekturbüro Haase & Bey, Karlstadt, das Energiekonzept vor.

Die Nord-Süd-Ausrichtung des Gebäudes im Osten des Schulzentrums hat die beste Voraussetzung für die geplante PV-Anlage mit 170 Modulen auf dem Flachdach. Auf dem Dach werden auch Regenrückhalteboxen zur verzögerten Einleitung des Regenwassers vorgesehen, um das Entwässerungssystem bei Starkregen zu entlasten. Das dreigeschossige Gebäude hat eine Nutzfläche von 4.250 m², wird dreifach verglast mit außenliegendem Sonnenschutz und einer Außenwanddämmung von 20 cm. Als Besonderheit werden die Flure in den Obergeschossen auch als Lernzentren genutzt. Die Wärmeerzeugung des Gebäudes erfolgt zu 90 % über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Weitere 10% werden über die bestehende Pelletsanlage der nebenstehenden vorhandenen Gebäude geleistet.

Die Wärmepumpe kann im Sommer auch zur Kühlung verwendet werden, die überschüssige erzeugte Wärme dem Hallenbad zur Verfügung gestellt werden. Es wird eine Deckenheizung eingebaut. Die sechs zentralen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und Bypass-Funktion dienen auch für eine sommerliche Nachtauskühlung. Mit dieser Anlage sind die Lufthygieneanforderungen der Regierung erfüllt. Die Architekten stellten einen Vergleich der Investitions- und der Betriebskosten für verschiedene Varianten der Energienutzung vor. Der Marktgemeinderat hat sich aus wirtschaftlichen Gründen für die „Königsklasse“ entschieden, die den höchsten Fördersatz ermöglicht, den geringsten Eigenanteil nach Abzug aller Förderungen mit einer Summe von 8,5 Mio. € ergibt und die niedrigsten jährlichen Energiekosten verursacht, so der Architekt Steffen Haase. Diese Variante schafft auch für die Zukunft optimale Lehr- und Lernbedingungen und trägt dazu bei, das Klima zu schützen.

Mobilitätskonzept

Zur Mobilitätswende stellte Dipl.-Ing. Markus Hammrich vom Landratsamt Bamberg das Mobilitätskonzept des Landreises Bamberg vor. Ab dem Jahr 2024 soll der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis neu aufgestellt werden. Ziele sind es u.a., die Busverkehre mit engeren Taktungen und gute Bedienungsqualität anzubieten, Bedarfsangebote und Mobilität auch nach 20 Uhr und an den Wochenenden zu schaffen. Burgebrach soll dann als Verkehrsknotenpunkt in 120-minütigen Takten aus den Richtungen Ebrach, Untersteinbach und Schlüsselfeld angefahren werden. Ab der Verknüpfungsstelle ist dann eine Weiterfahrt nach Bamberg in stündlichem oder halbstündlichem Takt geplant. Dazu soll in der Lagerhausstraße eine zentrale Mobilitätsstation eingerichtet werden, die Zu- und Abfahrten über die Treppendorfer Straße und die Steigerwaldstraße ermöglicht. Hier sollen auch alle „intermodalen Wegeketten“ ermöglicht werden, d.h. die Bündelung aller Verkehrsangebote gewährleistet werden. Dazu sind Autoparkplätze, Fahrradgaragen, Schließfächer, Anlagen der Elektromobilität, Aufenthaltsmöglichkeiten usw. zu schaffen. Zwingend erforderlich sind dazu eine gute Fußgängeranbindung und die barrierefreie Zugänglichkeit.

Alle Mobilstationen im Landkreis sollen eine einheitliche Grundkonzeption haben. Zur Realisierung der Maßnahmen sind zunächst Fördermittel nach dem Bayerischen Gemeindefinanzierungsgesetz (BayGVFG) möglich. Seitens des Landkreises werden je nach Investitionsvolumen Zuschüsse zum verbleibenden Eigenanteil von max. 50 % gewährt. Nach den Planungen sollen Kostenschätzungen eingeholt werden und entsprechend Förderanträge gestellt werden.

Erster Bürgermeister Johannes Maciejonczyk sieht am Standort Lagerhausstraße eine zentral gelegene und räumlich gut vernetzbare Fläche, zumal diese teilweise auch im Eigentum des Marktes Burgebrach steht. Durch die attraktive Taktung verbessert sich die Mobilität der Bürger ungemein. Der Rufbus wird dann ergänzend alle Gemeindeteile mit über 150 Einwohnern auch am Wochenende bedienen. Der Marktgemeinderat befürwortet die Mobilitätsstation. Der Standort Lagerhausstraße hinter dem alten Bahnhof soll auf Eignung weiter geprüft werden. Vorausschauend fasste der Marktgemeinderat zur Verwirklichung des Vorhabens an dieser Stelle im Anschluss den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Lagerhausstraße mit der 1. Änderung „Ehemaliges Bahnhofsgelände“, der 4. Änd. „Historischer Ortskern“ und der 4. Änd. „Im Knöckel-und Steinknock“ und stellte zur Sicherung einer künftigen Planung eine Satzung zur Veränderungssperre auf.

Neue Straßennamen

Nach Neuausweisung von mehreren Baugebieten hat der Marktgemeinderat nun die Straßennamen vergeben. Für die „2. Änderung des Bebauungsplanes Gräbig“ wird die Ortsstraße in diesem Gebiet „Gräbig“ heißen, im Baugebiet Sandhof östlich von Burgebrach „Sandhof“, im Baugebiet Dürrhof Süd II die Fortführung „Kirchberg“, im Baugebiet Mönchsambach „Bodenäcker“ und im Baugebiet Dippach „Steinrödel“.

 

Als Erste Kommandantin der Freiwilligen Feuerwehr Treppendorf bestätigte der Marktgemeinderat Anna Eibert und als ihren Stellvertreter Danijel Kelm.

Rückblick

Zum Jahresabschluss ging Erster Bürgermeister Johannes Maciejonczyk auf das Wesentliche des vergangenen Jahres ein. Das von Corona geprägte Jahr forderte auch die Mitarbeiter der Verwaltung und des Bauhofs heraus. Über eine digitale Infrastruktur und durch Einsatz von vielen ehrenamtlichen freiwilligen Helfern konnten in den Testzentren Burgebrach und Schönbrunn 12.000 Tests und 3.500 Impfungen durchgeführt werden.

Für die Schule und die Kinderbetreuungseinrichtungen wurden Luftreinigungsgeräte beschafft, das Dorfgemeinschaftshaus Grasmannsdorf steht kurz vor der Fertigstellung. Für die Dorferneuerung Dippach wurden zukunftsweisende Beschlüsse gefasst, die Dorferneuerung in Treppendorf wurde auf den Weg gebracht. Die Erweiterung des Schulzentrums, der Umbau und die Erweiterung des Rathauses, der Breitbandausbau, Städtebauförderungsmaßnahmen, Erschließungsmaßnahmen des Industriegebietes Ost II, die Pumptrackanlage, zahlreiche Bebauungspläne und noch vieles andere mehr waren zentrale Themen des vergangenen Jahres. Johannes Maciejonczyk dankte den Mitgliedern des Marktgemeinderates für die konstruktiven Beschlüsse und der Mitwirkung bei der Klausurtagung und der Verwaltung für ihr großes fachkompetentes Engagement in allen Bereichen. „Zufrieden mit dem Erreichten können wir mit gutem Geist weitermachen und zuversichtlich in die Zukunft blicken“, so der Erste Bürgermeister.

 

 

Elke Pieger