Seinen Haushalt für das Jahr 2021 mit einem Gesamtvolumen in einer noch nie dagewesenen Höhe von rund 34 Mio. € hat der Marktgemeinderat Burgebrach einstimmig verabschiedet.
Negative Auswirkungen der aktuellen Corona-Situation seien in finanzieller Hinsicht für den Markt Burgebrach nicht zu erkennen, so Erster Bürgermeister Johannes Maciejonczyk. Entgegen dem prognostizierten Trend konnte der Markt Burgebrach 2020 zu den angesetzten 9 Mio. € einen positiven Einmaleffekt an Gewerbesteuernachzahlung verzeichnen.
Heuer werden Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 10,7 Mio. € eingeplant, an Grundsteuern rund 600.000 €, Hundesteuer 20.000 € und der Einkommensteueranteil mit ca. 4 Mio. €.
Von den Einnahmen mit rund 16,5 Mio. € sind jedoch auch wieder beträchtliche Ausgaben zu leisten wie die Gewerbesteuerumlage mit 1,2 Mio., die Kreisumlage mit 5,1 Mio. € und die VG Umlage mit 1,56 Mio. €.
Der Rücklagenstand belief sich Ende 2020 auf rund 19,2 Mio. €, davon wurden Sonderrücklagen in Höhe von rund 2,5 Mio. € für das Bürgerhaus, die Steigerwaldhalle, die Windeckhalle, das Seniorenheim St. Vitus, das Feuerwehrzentrum, die Ganztagsbetreuung und die Mittelschule gebildet. 2 Mio. € wurden dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Auracher Gruppe für die Erschließung von verschiedenen Gemeindeteilen in Burgebrach als Darlehen gewährt.
Aus dem Verwaltungshaushalt werden 4,7 Mio. € dem Vermögenshaushalt zugeführt. Der Markt Burgebrach ist seit 2010 schuldenfrei und steht mit seiner Steuerkraftzahl im Landkreis Bamberg nach wie vor auf Platz 2, oberfrankenweit auf Platz 4 und bayernweit auf Platz 75 von 2100 Gemeinden, so der Kämmerer Klaus Dorsch.
Heuer sind Investitionsmaßnahmen in Höhe von rund 14,5 Mio. geplant. So werden u. a. für den Bau des Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshauses in Grasmannsdorf Mittel in Höhe von 700.000 € bereitgestellt und verschiedene Anschaffungen für die Feuerwehren eingeplant, u.a. zwei Rettungssätze, eine Waschmaschine und ein Trockenschrank für die FW Burgebrach und Notstromaggregate für die FW der Gemeindeteile.
Investitionen für den schulischen Bereich
Mit dem Neubau des Schulgebäudes sind insgesamt über die nächsten Jahre verteilt rund 10,5 Mio. Gesamtkosten zu erwarten, im Jahr 2021 für Planungskosten 500.000 €. Die im Anschluss vorgesehene Sanierung und der Umbau des Grundschulgebäudes wird heuer mit Baunebenkosten in Höhe von 300.000 € berücksichtigt, weitere Ausstattungen für das digitale Klassenzimmer, den Glasfaseranschluss usw. in Höhe von rund 90.000 €
An der Innensanierung der Pfarrkirche Ampferbach beteiligt sich der Markt mit 110.000 €, 27.000 € werden für die Kapelle Wolfsbach bereitgestellt.
An den Kosten für den Anbau eines Personalraumes in der Kindertagesstätte St. Vitus werden heuer 90.000 € fällig, für CO2-Melder in den Kindergärten 1800 €.
Die Maßnahme am Dorfanger wird 200.000 € kosten, die Sanierung von zwei Heiligenfiguren auf der Nikolaibrücke und der Marienstatue 40.000 €.
Für Ausstattung bzw. Maßnahmen an Sportanlagen im Gemeindebereich werden 48.000 € zur Verfügung gestellt. Der Gesundheitsparcour schlägt mit 150.000 € zu Buche. In Grasmannsdorf soll ein neuer Gehweg mit Kosten von 130.000 € angelegt werden.
Dorferneuerung in Dippach und Städtebauförderungsmaßnahmen in Burgebrach
Das Dorfgemeinschaftshaus in Dippach belastet heuer den Haushalt mit 260.000 €. Für weitere Baumaßnahmen im Zuge des Dorferneuerungsverfahrens in Dippach wie Neugestaltung des Dorfplatzes und des Bachs, das Umfeld des Weihers, den Abzweig an der Kapelle und in der Kurve werden 635.000 € eingeplant. An Zuschüssen für die Dorferneuerungsmaßnahmen sind von dem Amt für ländliche Entwicklung (ALE) 135.000 € zu erwarten.
Im Rahmen der Städtebauförderung sind u. a. für die barrierefreie Umgestaltung des Abschnittes BA 1 Burggraben-Hauptstraße 170.000 € angesetzt. Städtebauförderungsmittel sind insgesamt heuer in Höhe von rund 500.000 € zu erwarten. Für die Sanierung des Pfarrgartens sind noch 100.000 € offen.
Die Erschließung der Neubaugebiete sind für „Gräbig“ mit 868.000 € berücksichtigt, für „Sandhof“ mit 927.000 €, für Krumbach mit 127.000 €. Für Grunderwerb sind für das Baugebiet „Dietendorf-Nord“ 250.000 € eingeplant, für Dürrhof-Süd 60.000 €.
Die Fahrbahndeckensanierungen in Manndorf, Krumbach, Vollmannsdorf und Schatzenhof gemäß dem Straßensanierungskonzept wurden mit 550.000 € berücksichtigt. Der Gehweg in Oberköst vom Ortsende bis zum Friedhof wird 40.000 € kosten. An Planungskosten für die Umgehung Mönchsambach werden rund 100.000 € bereitgestellt. Für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Treppendorf sind für Planungskosten 50.000 € vorgesehen.
Die Verlegung von Leerrohrnetzen für den Breitbandausbau im Zuge verschiedener Baumaßnahmen wurde auf 150.000 € geschätzt.
Für Grunderwerb und Erschließungsmaßnahmen des 2. Bauabschnittes Industriegebiet Ost II sind rund 4 Mio. € eingeplant.
Neue Outdoor-Freizeiteinrichtung für Burgebrach
Auf Intention mehrerer Jugendlicher und Eltern aus dem Gemeindegebiet zur Errichtung von Outdooranlagen wie z. B. einer Pumptrackstrecke oder Skateranlage hat die Verwaltung eruiert, wo und welche Anlage in Burgebrach errichtet werden kann und ist auch fündig geworden.
Das gemeindeeigene Grundstück östlich des Sportgeländes – derzeit vom Bauhof der VG zur vorübergehenden Lagerung von Baumaterial genutzt – bietet sich für eine Outdooranlage an. Diese über 3.000 m² große Fläche ist über den Radweg erschlossen und hinsichtlich des ausreichenden Abstandes zur Wohnbebauung geeignet.
Im Vorfeld wurde mit einer Fachfirma über Projekte wie beispielsweise in Schlüsselfeld und Litzendorf verhandelt. Der Markt Burgebrach müsse demnach mit Kosten in Höhe von 200.000 € bis 250.000 € rechnen. Zunächst hat der Marktgemeinderat Burgebrach für die Planung eine Fachfirma beauftragt. In die Plangestaltung werden interessierte Jugendliche in Form eines digitalen Workshops eingebunden, um zielgerecht und bedarfsorientiert handeln zu können. Der fertige Plan soll in der nächsten Marktgemeinderatssitzung vorgestellt werden, die Fertigstellung könne voraussichtlich schon im August 2021 erfolgen, so Erster Bürgermeister Johannes Maciejonczyk. Im Gemeindegebiet werde für andere Altersgruppen vieles geschaffen. Jetzt werden die Wünsche für die Freizeitgestaltung der Jugendlichen im Alter von 7 bis 17 Jahren berücksichtigt. Er lud die zahlreichen jugendlichen Zuhörerinnen und Zuhörer ein, sich bei der Planung einzubringen.
Der Marktgemeinderat Burgebrach hat entschieden, den Breitbandausbau in der Rechtsform eines Regiebetriebs im Haushalt des Marktes Burgebrach durchzuführen. Im Vorfeld hatte in der vergangenen Sitzung die Fa. Rödl u Partner den Marktgemeinderat über die finanziellen, rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Merkmale bei der Durchführung des Breitbandausbaus informiert. Nun stellte Andreas Kram, Verwaltungsbetriebswirt der VG Burgebrach, die Eigenschaften des Regiebetriebs, des Eigenbetriebes und des Kommunalunternehmens gegenüber.
Elke Pieger