Geschichte & Wappen
Historische Fakten rund um die Gemeinde Schönbrunn i. Steigerwald
Der Ort Schönbrunn i. Steigerwald hat zwar auch heute noch seine schöne Lage im Talkessel der Rauhen Ebrach, doch besteht der schöne Brunnen, der dem Dorf seinen Namen gab, leider nicht mehr.
Der Raum Schönbrunn, das beweisen Bodenfunde, war schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit Siedlungsstätte: Die erste Nennung des Ortsnamens erfolgt im 13. Jahrhundert. Beweis dafür ist eine Urkunde des Bischofs Berthold von Würzburg vom 6. Oktober 1278, der bestätigt, dass ihm Ludwig von Wineheim bei seinem Eintritt ins Ebracher Kloster die Veste "Sconenbrunnen" um 350 Heller überlassen hat.
Im Bauernkrieg 1525 brannte die Burg nieder. Reste der Anlage sollen noch Ende des letzten Jahrhunderts sichtbar gewesen sein. Kirchlich war Schönbrunn Filiale von Burgebrach bis 1765. Mit dieser Mutterpfarrei kam es 1810 zur Diözese Bamberg.
Der Turm der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im 18. Jahrhundert aufgestockt. Das heutige Langschiff wurde 1922 in neubarockem Stil errichtet. 1736 hatte der Turm seine welsche Haube bekommen. Die drei Altäre wurden aus der säkularisierten Karmelitenkirche in Bamberg übernommen. Einige Karmelitenheilige erinnern daran: Theresia, Albertus, Andreas Corsini und Petrus Thomas. Die Kirche wurde innen und außen restauriert.
Wie ein kleines Schloss liegt das alte Schulhaus, welches heute als Rathaus dient, in der Ortsmitte. Inzwischen hat die Bildungsreform einiges verändert. Seit 1963 steht ein modernes Schulhaus als Grundschule am westlichen Ortsrand. Die Kinder aus den früheren Schulorten Ampferbach, Grub, Steinsdorf und Zettmannsdorf sind hier bis einschließlich der 4. Klasse eingeschult.
Die Gemeinde zählt rund 1.904 Einwohner. Schönbrunn ist weithin als "das Dorf der Maurer und Fliesenleger" bekannt.
Die Gemeinde Schönbrunn i. Steigerwald ist seit dem 01. Mai 1978 Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Burgebrach und besteht aus folgenden Gemeindeteilen:
Schönbrunn, Niederndorf, Oberneuses, Steinsdorf, Grub, Frenshof, Zettmannsdorf, Halbersdorf, und Fröschhof.
Südwestlich von Schönbrunn steht mitten im Wald die St. Anna-Kapelle. Eine Statue der Mutter Anna stand immer schon dort, von einer schützenden Mauer umgeben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine größere stattliche Kapelle errichtet. Heimkehrer aus Krieg und Gefangenschaft erfüllten mit dem Bau ein Gelübde und schufen aus eigener Kraft auch die Ausstattung. Am St. Anna-Tag, dem 26. Juli, wallen viele benachbarte Gemeinden zu dem trauten Waldheiligtum. Nach dem Gottesdienst kommt auch der Leib zu seinem Recht.
Wappen
Wappengeschichte
Der Röhrenbrunnen steht redend für den Ortsnamen. Die Farben Rot und Silber weisen auf die Zugehörigkeit der Pfarrei zum Bistum Würzburg. Der mit einer silbernen Schrägleiste überdeckte Löwe ist der Bamberger Löwe und erinnert an die lang währende Herrschaft des Hochstifts Bamberg. Bischof Berthold von Leiningen (1257 bis 1285) erwarb 1280 Schloss und Dorf Schönbrunn. Das Hochstift richtete hier ein Amt ein, das zwischen dem frühen 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts schrittweise in das Amt Burgebrach inkorporiert wurde.
Wappendaten
Wappenführung seit:1975
Rechtsgrundlage: Beschluss des Gemeinderats und Zustimmung der Regierung von Oberfranken
Beleg: Schreiben der Regierung von Oberfranken vom 03.11.1975
Beschreibung
Gespalten von Rot und Gold; vorne ein silberner Röhrenbrunnen, hinten ein mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter, rot bewehrter, schwarzer Löwe.
Literatur, Archivalien, Links:
Unser Bayern. Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung, 1977, S. 24
Weiss, Hildegard: Stadt- und Landkreis Bamberg (Historischer Atlas von Bayern, Franken I/21), München 1974, S. 58-60
Stadler, Klemens/Egloffstein, Albrecht von und zu: Die Wappen der oberfränkischen Landkreise, Städte, Märkte und Gemeinden (Die Plassenburg, Schriften für Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken 48), Kulmbach 1990, S. 319