Der Alte Bahnhof
Station 12:
In Franken hat die Bierkultur eine lange Tradition. Kaum verwunderlich, dass die Region die größte Brauereidichte weltweit aufweist. Bevor moderne Kühlmethoden erfunden wurden, nutzte man Felsenkeller, um Bier und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse zu lagern. Die Keller wurden im Umfeld der Ortschaften in die Hänge getrieben. Da die Temperaturen in den Tunneln im Kellerberg das ganze Jahr über gleichbleibend niedrig waren, fungierten sie als natürlicher Kühlschrank. Die Hochphase des Kellerbaus in Franken ist recht genau zwischen 1850 und 1860 zu datieren.
Auf den Felsenkellern wurden häufig Gaststätten oder Biergärten geschaffen, um lange Transportwege von Bier und Nahrungsmitteln zu vermeiden. Daher rührt der Satz: „Wir gehen auf den Keller“. Man kann auch heute noch auf vielen Kellern zumeist unter Bäumen ein Bier genießen und teilweise auch seine eigene Brotzeit mitbringen. Alternativ verkaufen viele Schankwirte ebenfalls Brotzeiten und andere Mahlzeiten.
Im hiesigen Kellerberg liegen im unteren Bereich kleine, private Keller, die früher den Bauern und Hausbrauern gehörten. Darüber gibt es Keller der historischen Brauereien „Schwarzer Adler“, später „Goldener Adler“, „Sternwirtskeller“, „Schwanenkeller“ und „Hirschenkeller“. Letzterer ist mit einer Vielzahl an Seitengängen der größte Keller in der Gegend.
Im Zweiten Weltkrieg suchten viele Menschen in den großen Kellern Schutz vor Fliegerangriffen. Das Kellerhaus vom Sternwirtskeller wurde nach Kriegsende von Flüchtlingen bewohnt, die ihr Zuhause verloren hatten.
Der Kellerberg
Wer Franken kennt, kennt auch Bierkeller. Sie wurden als natürliche, übergroße Kühlschränke in den Berg gegraben um Nahrung und vor allem Bier gleichmäßig kühl zu halten – und das ganze Jahr über. Im Kellerberg haben Brauereien sowie auch einige Privatleute noch heute Keller. Es gibt sogar heute noch bewirtschaftete Keller in Burgebrach.
Frage:
Wofür wurden Keller noch benutzt, außer zur Lagerung von Nahrung und Bier?